Es gibt da so Magnete für Whiteboards. Ich habe eine Sammlung davon, die meisten sind ziemlicher Mist: ziehen nicht, einige sind so schwach, dass sie sich nicht mal selbst am Board halten, geschweige denn ein Blatt Papier. Mehr als drei Blatt hält keiner. Dreht man sie um, sieht man diese braune Ferritmasse aus dem letzten Jahrtausend, eingepresst in schlechten Kunststoff, der ausbleicht und wegbröselt. Und dann sind die Dinger auch noch eher teuer.
Ich wollte schon lange mal WBM mit "Schmackes" haben. Und dann bin ich über fertigen Beton gefallen. Kommt in so einem Eimerchen, in dem sonst kiloweise Joghurt verkauft wird, nur mit 1.5kg Betonmischung. Nur noch Wasser hinzufügen. Wer Fertig-Pfannkuchen anrühren kann, kann jetzt auch betonieren. Vorzügliche Grüße von Dotker Ökter.
Fehlen noch Gießformen. Der Blick fällt auf die Milchtüte vom Müsli. Der weiße Schraubdeckel hat die richtige Größe.
Mk I
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Schraubverschlüsse von Getränkeverpackungen, hier Saftflaschen und Milchtüten.
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Material: Betonmischung (unten links) CD-Hülle, Neodymmagnete, Deckel, Wasser, Rührstab (umgewidmeter Schaschlikspieß).
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Beton wird in den Verschluß gefüllt.
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Ein Magnet wird hinzugegeben.
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Und angedrückt.
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Mit der CD-Hülle wird (mit mittlerem Erfolg) versucht, eine glatte Oberfläche zu erzeugen.
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Mit einem zweiten Magneten wird der eingegossene am Absinken gehindert.
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Vier Gießlinge mit beschwerten Abdeckungen.
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Nach dem Ausformen: der Magnet ist eingesunken, es gibt große Luftblasen.
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Aber, dem Subbamagneten sei Dank, zieht das Stück trotzdem ganz ordentlich.
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Wow. Auf der Oberseite brechen ganz heftig Kanten aus. Die Dichtlippe (der Steg im Verschluss) erzeugt eine Struktur, die so in Beton nicht hält und beim Ausformen bricht.
Das üben wir noch.
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Vier Magnete nach dem Ausformen.
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Die Zeichnungen in den Deckeln haben sich - seitenverkehrt - sehr gut abgeformt.
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Die Unterseite wird mit Flüssigkunststoff beschichtet. Zum einen, damit die Oberfläche des Whiteboards später nicht zerkratzt wird. Zum anderen, weil das Orange-Rot mit dem Beton-Grau einen starken Kontrast bildet. Der Speziallack besteht offenbar vor allem aus Xylol als Lösemittel. Trotz offenem Fenster und einem 12V-Lüfter, der von den Werkstücken Luft absaugt, stinkt's garstig. Ich habe auch noch die Schutzbrille aufgezogen, weil die Dämpfe die Augen gereizt haben. Ein ordentlicher Abzug wäre sehr angenehm. Der Pinsel wird mit Aceton wieder sauber.
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Die erste Schicht ist trocken. Man erkennt, dass der Lack heftig schwindet. Es wird darum eine 2. Schicht aufgetragen.
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Mit zwei trockenen Schichten.
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Erster Einsatz. Klappt. Und hält besser, als es die üblichen Weichmagnete tun.
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Damit ist das erste Los fertig.
Mk II
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Getränkeflaschendeckel. Diese dienen als Formen für die Betonmagnete.
Vorbereiten der Formen
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Um die groben Ausbrüche an den Rändern zu vermeiden, werden für die nächsten Stücke die Dichtlippen innen aus den Deckeln entfernt. mit der Drehmaschine ist das schnell passiert.
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Die Deckel sind weich und so hat das mehr mit Gefühl als mit messen zu tun.
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Aber es geht doch recht gut. Auf dem Drehmeißel sitzt eine frische Wendeschneidplatte für Alu, die ist scharf genug für den Job.
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Unten rechts die herausgeschnittene Dichtlippe.
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Und gleich nochmal mit einem Milchtütendeckel.
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Es gibt sogar echte Späne.
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Man sieht: "rund" wäre anders. An sich sollte man hier eine Bohrstange verwenden. Da keine passende vorhanden ist, wird der Drehmeißel so weit unterfüttert, dass das Werkstück nicht mit dessen Unterkante kollidiert. Das Futter läuft im Uhrzeigersinn, also "in Gegenrichtung". Dabei stimmt natürlich kein Winkel an der Schneide mehr. Was bleibt ist eine scharfe, harte Kante und ein sehr weicher Kunststoff. Und das spant offensichtlich.
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Und noch ein Saftflaschendeckel. Der hat sogar eine doppelte Dichtlippe.
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Auch das funktioniert.
Guss im Detail
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Betonmischung, Wasser, ein Spatel und ein Rasierschaumdosendeckel als Anmachgefäß ...
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... ein Neodymmagnet ...
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... Schutzbrille (Zement ist ätzend) ...
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... Briefwaage.
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Etwa 25-30g werden pro Magnet benötigt.
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Wasser wird tropfenweise zugesetzt, sonst hat man schnell zu viel. Es soll alles Material feucht sein, aber die Paste dick bleiben...
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... so etwa.
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Der Deckel und der Magnet.
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Der erste Klacks Beton.
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Jetzt wird der Deckel mit kurzen, schnellen Bewegungen etwa 1-2 Minuten geschüttelt. Dabei verteilt sich der Beton in der Form und Luftblasen entweichen.
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So wird der Beton in die Form gerüttelt.
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Sollte so aussehen.
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Noch ein bis zwei Mal wiederholen, bis die Form knapp über den Rand gefüllt ist.
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Die Form benötigt einen Abschluß nach oben. Dies ist ein Stück von einer CD-Hülle mit einem 5mm Loch, dies hat etwa 5mm Abstand zum Zentrum.
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Der Magnet wird mit einem weiteren Magneten neben der Bohrung positioniert.
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Die Form wird auf ein Stück Papier gestellt.
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Der Formabschluß wird so die Gussform gelegt, dass der Magnet in die Mitte der Form zu liegen kommt.
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Das Papier wird am Rand gefaßt und so bewegt, wie es schon beim Einrütteln des Betons in die Form gemacht wurde. Das macht man so lange, bis der Formabschluß mit Beton benetzt ist. Dabei eingeschlossene Luft sollte über die Bohrung entweichen (was nicht immer vollständig gelingt).
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So sollte es aussehen. Das lässt man jetzt 2-3 Stunden stehen, damit der Beton erstarren kann.
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Zweieinhalb Stunden später
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Ausformen: Deckel abnehmen.
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Die Kanten, die über die Form stehen, brechen.
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Mit dem Cutter grob im Winkel von 15° an der Seite einschneiden. Wenn's knirscht, hat man den Beton getroffen, d.h. mehr Druck auf die Klinge bringt nichts.
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Wenn man durch die Seite ist, wird der Schnitt an der Oberkante rundherum geführt.
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Dort, wo der Schnit beginnt, hebt man ein paar Millimeter hervor - gerade so viel, dass man das Material sicher mit einer Zange fassen kann.
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Jetzt kann man den Rand der Form wie eine Lakritzschnecke abwickeln.
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Jetzt hebt man den übrigen Deckel vorsichtig an. Wenn das Werkstück am Rand so ausbricht wie auf dem Bild, liegt das an der Form. Das lässt sich jetzt nicht ändern. Wir sehen gleich, woran das liegt.
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Das Teil ist ausgeformt. An der Form erkennt man, dass am Rand noch ein feiner Steg umläuft. Das ist der Teil der Dichtlippe des Flaschendeckels, der beim Ausdrehen übersehen wurde. Kann man beim nächsten mal besser machen, wenn man möchte. Hier werden die losen Teile entfernt.
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Nachbrechen der Kanten auf der Magnetseite. Auch hier: es ist mehr ein Reiben mit der Spachtel, Druck ist nicht erforderlich.
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Damit ist der Guss erledigt. Die ausgebrochene Kante bildet einen interessanten Kontrast zu den fein abgeformten Symbolen in der Mitte.
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Einmal von allen Seiten...
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... Rückseite ...
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Seite
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Halbprofil.
Das Teil darf sich jetzt 24 Stunden weiter verfestigen und bekommt dann seine Kunststoffschicht auf der Unterseite.
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Timewarp.
Oben links: Abguß des großen roten Deckels.
Oben rechts: Abguß des weißen Milchtütendeckels.
Unten rechts: Abguß eines großen roten Deckels, bei dem die Dichtlippe nicht entfernt wurde.
Unten links: Abguß eines Milchtütendeckels, bei dem die Dichtlippe nicht entfernt wurde.
Die Magnete in der unteren Reihe sind bereits mit Flüssigkunststoff beschichtet, diesmal in gelb.
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Detail: die abgeformten Symbole, die innen in den Deckeln angebracht sind.
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Die Magnete von unten.
Links: vor der Beschichtung, man erkennt den eingegossenen Magneten in der Mitte.
Rechts: mit zwei Schichten Flüssigkunststoff in kreischgelb.
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Detail: Abguß des Milchtütendeckels.
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Detail: Abguß des Milchtütendeckels mit entfernter Dichtlippe.
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Detail: Unterseite je eines unbeschichteten und eines beschichteten Magneten.
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Detail: Milchtütendeckel.
Fazit: super Sache. Die Magnete hier halten sauber 6 Blatt plus Prospekthülle - wenn das noch nicht reichen sollte, könnte man leicht stärkere Magnete eingießen.