Kühlkörper-Recycling

Ein Bekannter von mir arbeitet mit Hochleistungs-LEDs. Diese müssen auf Kühlkörper montiert werden. Eine Quelle hierfür sind gebrauchte CPU-Kühler. Für die Montage wird allerdings ein zylindrischer Absatz an den Kühlkörpern benötigt. Den nachträglich anzudrehen ist eine eigene Geschichte...




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Vorneweg fällt auf: die Kühler sind rechteckig, also wird das Vierbackenfutter mit den Einzelbacken notwendig. Weiter ist die Rückseite des Kühlkörpers mit Klebern, Polstern und Wärmeleitmaterial behaftet, das muss runter. Und schliesslich: quer zu den Kühlrippen kann man keine Spannkräfte aufbringen. Das wird lustig.



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So, der Kühli hängt auf der Maschine.



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Weil genau da, in der Mitte, nachher die LED montiert wird, kann ich hier keine fette Zentrierbohrung anbringen. Also wird erstmal nur (wenig) angekörnt, um die Körnerspitze als Bezugspunkt beim Ausrichten zu nutzen.



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Hin und her und rum und num, bis es passt.



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Jetzt wird eine kleine Zentrierbohrung angebracht. Gerade nur so ein bisschen.



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Die Körnerspitze hat gerade so eine kleine Vertiefung. An dem Boden des Kühlkörpers ist nicht viel Material, knapp über 3 mm vielleicht. Als erstes wird der ganze Schmuddel plan abgedreht. 2/10 passen.



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Jetzt kommt der Radius dran.



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Weil das alles nicht so richtig solide ist, gibt's viele kleine Späne.



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Die Messuhr hilft, den Überblick zu behalten.



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Und dann isses passiert. Werkstück losgerissen, verkantet, verkeilt, versaut. Was war passiert?



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Wie man an dem Kühlkörper hier im Bild erkennt, ist da noch eine Nut *quer* zu den Kühlrippen. Man kann also auch keine Spannkräfte längs zu den Rippen aufbringen. Sobald man Material am Boden abträgt gibt das Ganze nach und wird instabil.

Das hatte ich an dem schwarzen K. übersehen.

Also hab' ich beim nächsten Stück die Breite der Nut mit der Fühlerlehre ausgemessen (1.7mm). Dann entsprechend Fühlerlehrenband zurechtgedremelt...





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... und schliesslich die Nut mit dem Fühlerlehrenband aufgefüllt.



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Noch zwei Stück Hartfaserplatte zugeschnitten.



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... und auf den Stirnseiten der Kühlrippen fixiert.



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So kommt das in's Futter.



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Den Höhenschlag korrigieren, so auf 5/100.



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So läuft das jetzt sauber.



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Fast am Ziel.



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Et voila.



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Dann gab's noch einen runden Kühlkörper, das war dann nochmal anders bitchy: die Stirnseiten der Kühlrippen liessen sich schier nicht einspannen. Eine doppelte Lage Gaffer-Tape hat schliesslich die nötige Reibung vermittelt.



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Demnach ist das leicht exzentrisch geraten, was aber für den Zweck nicht stört.